Wir sind schon da!!!!!!!
Mama: Hermine
Papa: Jerry

Also so früh hatte ich tatsächlich nicht mit der Bande gerechnet. Wir waren noch am Montag zum Herpes impfen mit Hermine und mittags sage ich zu Rainer, diese Nacht holen wir Herminchen mit hoch ins Schlafzimmer. Ich baute die Wurfkiste in aller Ruhe auf, suchte alles in Ruhe zusammen, am Abend messe ich die Temperatur – huch, schon so weit runter?
Sie ist wie ihre Mama Jule, kurz vor knapp wird mitgeteilt, dass es mit der Geburt nicht mehr so lange dauert. In dieser Ausnahmesituation dürfen Hündinnen bei mir im Bett schlafen, zwar in einem Körbchen aber trotzdem bei mir. Sie benötigen – wenn sie das möchten – direkten Körperkontakt zu ihrer Bezugsperson, in dem Fall ich und nicht Rainer, der neben mir schnarchte 😉 
Die Nacht war unruhig, ich wurde gerne mal geküsst von einer Fellnase namens Minchen und ab und an bugte sie sich an meinen Körper oder kroch fast an meinen Hals. Schlafen? Fehlanzeige!
Am Dienstagmorgen war klar, jetzt werden sie bald kommen, ich versorgte noch schnell alle Hundis und die letzten zwei Canilobabys, auch unsere EloOldies, die mit ihren 13 und 15 Jahren noch etwas Medikamente benötigen.
Dann ging es postwendend wieder hoch zu Hermine, die von Rainer in dieser Zeit betreut wurde.
Ich merkte schon an den Presswehen, dass es keine einfache Geburt wird, wie damals beim ersten Wurf vom Minchen vor 1 1/4 Jahren – unserem L-Wurf. Ich war froh, dass Rainer da war und sich auch um die anderen Hundis kümmern konnte, damals musste ich Hermine mit samt der Wurfkiste mit runter ins Wohnzimmer nehmen.

Ja es war wirklich keine so einfache Geburt. Ich musste bei Pepper schon mithelfen, er steckte fest und ich war echt überrascht, wie groß er war, obwohl es erst der 57. Trächtigkeitstag war. Das nutzte jetzt nix, wir mussten da zusammen durch, und wir sind ein gutes Team, Pepper wurde um 8.21 geboren, ein wunderschöner Black & Tan Rüde und die Waage sagte mir auch, ein ordentlicher Brocken mit 168 g.. nein ich habe mich nicht verrechnet, ich glaube, ich habe es zu gut mit dem Füttern gemeint, es war definitiv der 57. TT und der Bauch schleifte schon fast am Boden, die Brummer hatten einfach keinen Platz mehr gehabt und wollten raus.

8.58 Uhr, Frl. Pina mit 160 g Gewicht kam doch dann recht einfach, nachdem der „Big Brother“ den Weg frei gemacht hatte. Püppi reihte sich dann um 9.14 Uhr mit 143 g und Pearly um 9.29 Uhr mit 142 g in die Truppe ein, echt Fliegengewichte nach den Brummis, üblicherweise bei den Bollis aber sehr gute Gewichte.

Dann war es ruhig, nach einer gewissen Zeit mir viel zu ruhig, beim Ultraschall war mein Tierarzt sicher mindestens 5 gesehen zu haben. Ja, da steckte noch etwas weiter oben. Also warten… warten.. warten…
Nix.. , die Quartett trank gut, also Oxytocin wurde genug durch die Welpen ausgeschüttet, damit die Geburt weiter voran gehen könnte, ich bekam ein ungutes Gefühl und half mit einem weiteren Mittel nach, das ich von meiner Tierheilpraktikerin empfohlen bekam, was ich immer mal in den letzten 18 Jahren in der Geburt einsetze, wenn es stockte.

Aha, es tut sich was, die Presswehen wurden stärker, aber Herminchen tat sich schwer, sie gab alles, ich fühlte den oberen Welpen weiterhin,  er kam nicht runter, das bedeutete, dass es noch einen weiteren Welpen geben musste, den ich aber nicht fühlen konnte, weil er wahrscheinlich auf der anderen Seite, auf der sie lag, war.
Endlich sah man die Fruchtblase, aber es ging nicht weiter, ich musste mithelfen, zusammen schafften wir es, dass der Kopf rauskam, aber er steckte fest, nix ging vorwärts, nix ging mehr rückwärts.
Gefühlte 10 Minuten versuchte ich sehr vorsichtig, immer wieder ein Stück mit Hermine den Welpen voranzubringen, ohne ihr weh zu tun, dann endlich war der benötigte Platz da, den Welpen vollständig zu gebären. Um 11.11 Uhr kommt der Welpe auf die Welt, aber es sah schlecht aus, die Plazenta war bereits abgelöst, keine Reaktion des Welpen. Ich gab nicht auf, ich rubbelte was das Zeug hielt und versuchte so viel Fruchtwasser wie möglich aus dem kleinen dicken Mäuschen rauszuholen und plötzlich eine kleine Schnappatmung, was allerdings nix heißt, aber schon mal gut ist. Denn nun musste sie kämpfen, ich konnte ihr nur weiter dabei helfen.
Währenddesssen sehe ich, dass Hermine weiterpresst, nun musste ich Rainer rufen, damit er sich weiter um unser kleines Dickerchen kümmert, denn ich wusste nicht, was noch auf mich zukommt beim nächsten Welpen.

Und zack „Purzel„t ein kleiner Rüde um 11.29 uhr munter heraus mit immerhin 162 g, das war aber nix gegen seine Schwester Patty zuvor mit tatsächlich 174 g. Wow, das war eine Hausnummer, Patty röchelte noch eine zeitlang, nachdem die Schnappatmung in eine normale Atmung überging und klar ich beobachtet jetzt alles engmaschig, aber nachdem sich unser Dickerchen erholt hatte, steuerte sie sicher an Mamis Zitze und hat auch sofort gut getrunken.
Allen geht es gut, auch der Mami natürlich, wir haben eine Black & White Group, ein aussergewöhnliches Sixpack 🙂

Ja und ich bin megaglücklich, dass alles noch in die richtige Richtung gegangen ist und es meinem Minchen gut geht. Puh! Ja Geburten sind immer wieder für Überraschungen gut, selbst bei einer so sicheren Hündin, aber ich muss auch sagen, unglaublich welches Vertrauen und was für eine tiefe Verbundenheit Minchen hat, damit wir das Erlebnis zusammen so gut zu meistern konnten.
Danke natürlich auch an Rainer, der immer sprungbereit war und mir geholfen hat, wenn ich ihn brauchte und mich mit Frühstück versorgt hat und viel Kaffee 😉